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Autor: Herwig Stein

CATERINA CORNARO (Oper von Gaetano Donizetti) im Stadttheater Gießen am 6. Jan. 2023 Eine grandiose Vorstellung!

CATERINA CORNARO (Oper von Gaetano Donizetti) im Stadttheater Gießen am 6. Jan. 2023 Eine grandiose Vorstellung!

Bei der Auswahl des Theaterprogramms für die Saison 2022/2023 fiel unsere Wahl auf dieses unbekannte Werk von Donizetti.

Das Gießener Theater hatte in den letzten Jahren schon mehrfach in Vergessenheit geratene Opern von Donizetti auf dem Spielplan, die uns alle begeistert haben: 2004 Lucretia Borgia, 2010 La Favorita und 2015 Linda di Chamounix. Vor allem die lebhafte und temperamentvolle Musik Donizettis ist immer wieder ein Genuss.

Und wer ist Caterina Cornaro? (nein nicht Corona)  Eine Oper, die seit der Uraufführung 1844 noch auf keiner deutschen Bühne zu erleben war. Vor Beginn der Vorstellung lief im Schnelldurchlauf eine Bilderserie über die historischen Hintergründe der Titelfigur. Dabei waren Parallelen zu Promi-Hochzeiten aus der jüngsten Vergangenheit, die beim Publikum ein Schmunzeln hervorriefen.

 

Carina Cornaro wurde im 15. Jahrhundert als venezianische Patriziertochter im Alter von vierzehn Jahren mit dem König von Zypern zwangsverheiratet, um den Inselstaat unter den politischen Einfluss von Venedig zu bringen. Dort wird sie zum Spielball der Mächtigen, die ihr bitteres Los tapfer erträgt.

In der Gießener Inszenierung steht  Caterina in einer edlen Staatsrobe aus Seidendamast  in einer Vitrine, von wo aus sie den Ereignissen tatenlos zuschauen muss. „Und die schöne Braut – sie weinet“. Nach dem Tod ihres Gatten rafft sie ihren Rock, macht einen großen Schritt aus der Vitrine heraus und  appelliert als neue Herrscherin an Mut und Zuversicht der Zyprioten. Wie die  historische Caterina Cornaro,  die nach dem Tod ihres Mannes 1473 zur letzten und geliebten Königin von Zypern wurde.

 

Von dem neuen  jungen Ensemble des Theaters ist vor allem die in Montevideo geborene  Julia Araújo in der Rolle der Caterina Cornaro  mit ihrem hervorragenden Sopran zu  nennen. Grga Peros als Lusignano – König von Zypern  – ist seit 2016 Ensemblemitglied im Gießener Theater. Er  sieht nicht nur gut aus, sondern singt auch noch wie ein junger Gott. Und seit September 2020 ist der armenischstämmige Dirigent Vladimir Yaskorski Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor.

Er dirigierte die Partitur mit richtig viel Schmackes. 

Fazit:  Das war Spitze!

Bei der Auswahl des Theaterprogramms für die Saison 2022/2023 fiel unsere Wahl auf dieses unbekannte Werk von Donizetti.

Das Gießener Theater hatte in den letzten Jahren schon mehrfach in Vergessenheit geratene Opern von Donizetti auf dem Spielplan, die uns alle begeistert haben: 2004 Lucretia Borgia, 2010 La Favorita und 2015 Linda di Chamounix. Vor allem die lebhafte und temperamentvolle Musik Donizettis ist immer wieder ein Genuss.

Und wer ist Caterina Cornaro? (nein nicht Corona)  Eine Oper, die seit der Uraufführung 1844 noch auf keiner deutschen Bühne zu erleben war. Vor Beginn der Vorstellung lief im Schnelldurchlauf eine Bilderserie über die historischen Hintergründe der Titelfigur. Dabei waren Parallelen zu Promi-Hochzeiten aus der jüngsten Vergangenheit, die beim Publikum ein Schmunzeln hervorriefen.

 

Carina Cornaro wurde im 15. Jahrhundert als venezianische Patriziertochter im Alter von vierzehn Jahren mit dem König von Zypern zwangsverheiratet, um den Inselstaat unter den politischen Einfluss von Venedig zu bringen. Dort wird sie zum Spielball der Mächtigen, die ihr bitteres Los tapfer erträgt.

In der Gießener Inszenierung steht  Caterina in einer edlen Staatsrobe aus Seidendamast  in einer Vitrine, von wo aus sie den Ereignissen tatenlos zuschauen muss. „Und die schöne Braut – sie weinet“. Nach dem Tod ihres Gatten rafft sie ihren Rock, macht einen großen Schritt aus der Vitrine heraus und  appelliert als neue Herrscherin an Mut und Zuversicht der Zyprioten. Wie die  historische Caterina Cornaro,  die nach dem Tod ihres Mannes 1473 zur letzten und geliebten Königin von Zypern wurde.

 

Von dem neuen  jungen Ensemble des Theaters ist vor allem die in Montevideo geborene  Julia Araújo in der Rolle der Caterina Cornaro  mit ihrem hervorragenden Sopran zu  nennen. Grga Peros als Lusignano – König von Zypern  – ist seit 2016 Ensemblemitglied im Gießener Theater. Er  sieht nicht nur gut aus, sondern singt auch noch wie ein junger Gott. Und seit September 2020 ist der armenischstämmige Dirigent Vladimir Yaskorski Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor.

Er dirigierte die Partitur mit richtig viel Schmackes. 

Fazit:  Das war Spitze!

Hundepark Stadttheater Gießen am 11. Dezember 2022

Hundepark Stadttheater Gießen am 11. Dezember 2022

Zum ersten Mal wieder im Theater nach 2 Jahren Corona-Pause

 

Am 11. Dezember 2022 sahen wir im Stadttheater Gießen das Schauspiel „Hundepark“ nach dem preisgekrönten

Roman der finnisch-estnischen Schriftstellerin Sofi Oksanen, erschienen 2019.

Hauptfiguren von »Hundepark« sind Olenka und Daria, die  in der Ostukraine eine lukrativen Agentur betreiben, in

welcher Frauen als Leihmütter und Eizellenspenderinnen für reiche kinderlose Ehepaare aus Ost und West angeworben werden.

Als ein Mord geschieht, flüchten beide nach Finnland und begegnen sich 2016 in Helsinki im Hundepark zufällig wieder. Von hier aus wird die Geschichte in zeitlichen Sprüngen rückblickend erzählt mit Einblendungen von Zeit- und Ortsangaben – teilweise etwas verwirrend. So erfahren wir  immer mehr über den Aufstieg und Fall Olenkas. Mit dabei: Mord, Betrug, reiche Oligarchenfrauen, Drogenhandel, Armut rund um die Ausbeutung ihrer Kundinnen.

Eine am Bühnenrand postierte Live-Band erzeugt mit schrillen Outfits einen seltsamen Popsound mit ukrainischen und deutschen Liedern. Die Sängerinnen: vier junge Frauen aus Gießen mit ukrainischen Wurzeln.

Nach der Pause waren ihre Instrumente zugehängt. Die Szenen werden kürzer, die Dialoge hektischer – und auf einmal war Ende.

Keine leichte Kost, aber eine beeindruckende Vorstellung – es machte uns nachdenklich. Das brisante Thema wurde gut  umgesetzt von der neuen Intendantin Simone Sterr und ihrem Team.

Am Ende gab es verdienten Applaus für alle Mitwirkenden.