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Kategorie: Aktuelles

„Il Trovatore“ von Giuseppe Verdi am 22.6.2025 im Stadttheater Gießen

„Il Trovatore“ von Giuseppe Verdi am 22.6.2025 im Stadttheater Gießen

Bild: GS

„Für „Il trovatore“ braucht man die vier besten Sänger der Welt“ – ein Zitat, welches man Enrico Caruso
zuschreibt. Und die 4 Sänger im Stadttheater Gießen waren da ganz nah dran:
Michael Hyokun Ha als Troubadour Manrico ist in Gießen seit Jahren als Dauergast präsent
Grga Peros als Graf Luna, der in der neuen Spielzeit leider zum Staatstheater nach Hannover wechseln wird
Julia Araujo langjähriges Ensemblemitglied, gab ihr beachtliches Debüt als Leonore
Julia Melanomartig als Gast verkörperte stimmgewaltig die Zigeunerin Acuzena
Und da war auch noch Ensemblemitglied Clarke Ruth, der mit seinem kerniger Bass Hauptmann Ferrando im
Heer des Grafen Luna darstellte.
Die Oper hat keine Ouvertüre, gleich zu Beginn heulen die Sirenen – es ist Krieg !
Der Regisseurin ist es gelungen, eine unverständliche Opernhandlung nachvollziehbar auf die Bühne zu bringen:
ein Erzählquartett mit langen grauen Haaren in schwarzer Kleidung wendet sich auf Deutsch ans Publikum und
berichtet von der Vorgeschichte sowie von nicht gezeigten Handlungselementen.
Das Bühnenbild – wenig abwechslungsreich und ganz in Gelb. Im weiteren Verlauf fallen die gelben Stoffbahnen
und geben den Blick frei auf brandgeschwärzte Wände: Feuer, Leid und Zerstörung überall. Gelb: die Farbe von
Neid und Missgunst. Passt!
Wie bei fast allen Opern gibt es auch hier eine literarische Vorlage: die Handlung basiert auf dem Schauspiel El
trovador von Antonio García Gutiérrez und spielt in Biscaya und Aragonien. Im Schloss von Aljafería
(Aragonien) zeigt man heute noch den Turm des Troubadours – seinen Hinrichtungsort.
Ein weiteres wichtiges Element der Aufführungen im Gießener Theater sind die Pausen: Im oberen Foyer kann
man sich bei einem Gläschen Sekt und kleinen Snacks gütlich tun. Was wir auch gemacht haben.
Am Ende der Vorstellung gab es verdienten lang anhaltenden Applaus für alle Mitwirkenden.—————
Mit seiner im Jahre 1853 uraufgeführten Oper ”IL TROVATORE” schuf Verdi eines seiner beliebtesten Werke.
Als „Trilogia popolare“ werden die drei Opern von Giuseppe Verdi Rigoletto, IL Trovatore und La Traviata
bezeichnet, die seinen internationalen Ruhm begründeten.
In der vergangenen Spielzeit haben wir im Gießener Theater Rigoletto gesehen und jetzt freuen wir uns in der
kommenden Spielzeit 2025/2025 auf La Traviata.
GS

„Romeo und Julia“ auf der Freilichtbühne Hallenberg – Shakespeares Klassiker als modernes Spektakel

„Romeo und Julia“ auf der Freilichtbühne Hallenberg – Shakespeares Klassiker als modernes Spektakel

Unser Besuch der Premierenvorstellung von Romeo und Julia am 15.6.2025 war ein Highlight der Extraklasse!
Landrat Dr. Karl Schneider eröffnete die Spielzeit und unterstrich die Bedeutung der Bühne für die ganze Region.
„Romeo und Julia“, eine der wohl bekanntesten und tragischsten Liebesgeschichte aller Zeiten wurde extra für die
Freilichtbühne Hallenberg in einer modernen Inszenierung zwischen Rock, Filmmusik und klassischem Musical neu
interpretiert. Aber auch komödiantische Momente fehlten nicht.
Alles spielt in der norditalienischen Stadt Verona und schildert die Geschichte zweier Liebenden, die verfeindeten
Familien angehören und sich immer wieder in gewalttätige Auseinandersetzungen verstricken. Die Liebe erfüllt das
Paar mit großen Glücksgefühlen und heimlich lassen sich Romeo und Julia trauen. Doch Romeo wird in einen tödlichen
Kampf verwickelt und anschließend aus der Stadt verbannt. Durch ein Missverständnis glaubt jeder vom anderen, dass
er bzw. sie gestorben sei. Und weil keiner ohne den anderen weiter leben möchte, begehen beide Selbstmord.
Eine beachtliche Leistung für ein Amateurtheater. Da stimmte alles, die Fechtszenen wirken echt und gefährlich. Der
große Chor konnte nicht nur singen, sondern auch tanzen. Medin Jakupovic als Romeo, der sogar auch als Tanz
Choreograph fungierte und Sophia Nebert als Julia spielten überzeugend das liebende und leidende Paar – um nur 2 von
den fantastisch Darstellern zu nennen.
Am Ende erhoben sich die Premierenbesucher von ihren Plätzen zum Beifall für unkonventionelle Neuinszenierung.
Hier und da kullern Tränen.
Nach dieser beeindruckenden Vorstellung fuhren wir zum gemeinsamen Abendessen ins nahe
gelegene Gasthaus „Sauerländer Hof“, und ließen hier den Tag gemütlich ausklingen.
Das war unsere zwanzigste Fahrt nach Hallenberg, wir sind gespannt, was im nächsten Jahr geboten wird. Sicher sind
wir auch dann wieder dabei.

Text und Bilder G.S.

Der Schartenhof ließ die Puppen tanzen

Der Schartenhof ließ die Puppen tanzen

Fahrt nach Eckelshausen ins Marionettentheater zur Märchenoper „Hänsel und Gretel“  am 19.10.2024

Wie üblich waren wir mit Plus-Bus auf Tour. Dieses mal führte uns die Fahrt nach Eckelshausen im Hessische Hinterland. Hartmut Winkler begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und wies vorsorglich darauf hin, dass die Vorstellung nicht in einem Opernhaus stattfindet, sondern auf dem ausgebauten Heuboden einer „aaalt Scheuer“.

Diese Scheune befindet sich in einem über 300 Jahre alten Fachwerkanwesen, welches 1970 von der bildenden Künstlerin Annemarie Gottfried erworben wurde. Gemeinsam mit ihrer Tochter Katharina und ihrem Schwiegersohn Heinz Zürcher bauten sie den Schartenhof zu einem  Kulturzentrums aus. Die Eckelshausener Musiktage und das Marionettentheater sind von ihr gegründet worden. Der Schartenhof  ist heute ein Zentrum für Kunst, Musik und Theater.

Annemarie Gottfried verstarb 2022 im Alter von 95 Jahren, 5 Jahre nach ihrer Tochter Katharina Zürcher. Seitdem hat die Enkelin Mareile Zürcher buchstäblich die Fäden in der Hand, gemeinsam mit ihrem Vater Heinz Zürcher.

Heinz Zürcher, ehemals Grafik-Designer beim ZDF, gestaltet und entwickelt seit 1997 Bühnentechnik, Bühnenbild und Licht für das Marionettentheater. Beeindruckende Bilder konnten wir während der Vorstellung sehen, so vom gespenstischen Wald, vom Auftritt der 14 Engel, vom verlockenden Knusperhäuschen und vom bedrohliche Hexenofen. Szenenwechsel und Umbauten auf der Drehbühne erfolgten fließend während der Vorstellung.

Mareile  Zürcher hatte uns vor Beginn der Vorstellung darüber aufgeklärt, dass die Marionetten nicht etwa aus Holz hergestellt sind, sondern aus Stoff. Die Fäden der Marionetten ziehen 7 Puppenspieler, die schon seit Jahrzehnten ein festes Ensemble bilden und auf vielen Bühnen im In- und Ausland zu Gast waren. Inzwischen habe das Marionettentheater Schartenhof eine fast 30jährige Erfolgsgeschichte aufzuweisen und 160 Marionetten gehören zum Fundus. Das Repertoire besteht aus 10 Opern und 1 Operette, gespielt wird jeweils nur an 5 Tagen im Februar und im Oktober eines Jahres, daher sind die Karten immer schnell vergriffen.

Passend zum Ambiente des historischen Anwesens ist auch die Musik: zugrunde gelegt werden historische Aufnahmen von großen Opernhäusern. Die Musik zu „Hänsel und Gretel“ stammte aus deiner Gesamtaufnahme aus dem Jahr 1971. Berühmte Künstler liehen den Marionetten ihre Stimme, z. B. Hänsel: Anna Moffo / Gretel: Helen Donath / Vater: Dietrich Fischer-Dieskau / Hexe: Christa Ludwig.

Am Ende der Vorstellung zeigten die Puppenspieler bei geöffnetem Vorhang ihre Fingerfertigkeit und es gab großen Applaus

Leider lies die Akustik etwas zu wünschen übrig und recht eng war es auf der „ Haabiie“ (Heuboden) auch. Von Mareile  wurden wir gefragt, ob wir im nächsten Jahr wiederkommen würden. Ja – zum „Freischütz“ ! Das wäre dann das 6. Mal.

GS

 

 

Fotos: Katharina Zürcher und Kulturring Allendorf/Lda.

Die Theatersaison 24-25

Die Theatersaison 24-25

Folgende Vorstellungen haben wir im Stadttheater Gießen ausgesucht

 

Freitag, 28.03.2025 19.30 Uhr „Die Brücke von Mostar“  Schauspiel von Igo Memic

Das alljährliche Wettspringen eine Gruppe von Freunden an der Brücke von Mostar wird durch den Bosnienkrieg 1992 jäh beendet. Er spaltet die Menschen nach Herkunft und Religionszugehörigkeit und reißt alles auseinander.

 

Sonntag, 18.05.2025, 18.00 Uhr  „Apokalypse Miau“   Schauspiel 

Wiederaufnahme der Weltuntergangskomödie, bissig und witzig, allerlei Klischees und Wahrheiten des Theaters werden aus den Angeln gehoben.

 

 

Samstag, 22.06.2025, 18.00 Uhr  „Der Troubadour“ Oper von Giuseppe Verdi

Der Troubadour Manrico und Graf Luna sind nicht nur politische Gegner, sondern auch Rivalen in der Liebe. Erst zu spät erkennen sie, dass sie auch Brüder sind.

 

Samstag, 12.07.2025, 19.30 Uhr  „Wintergreen for President“ Musical von George und Ira Gershwin

Eine absurde Politsatire um einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten mit üppiger Musik, temporeicher Handlung und pointensicheren Dialogen.

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15. 06.2025 Freilichtbühne Hallenberg, Romeo und Julia

 

Anmeldungen nehmen gerne entgegen:

Hiltrud Kriep Tel. 06407/7150 oder mail hiltrud.kriep@web.de

Evi Zakel Tel. 06406/9236555 oder mail evi.zakel@googlemail.com

Gisela Schmiedel Tel. 06406/2222 oder mail gs0412@gmx.net

 

Da unsere geplanten Veranstaltungen meist recht schnell ausgebucht sind, bitten wir um baldige Anmeldungen zu den oben genannten Aufführungen.