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Category: Berichte

„Gelbes Gold“ am 9. März 2024 im Kleinen Haus des Gießener Stadttheaters

„Gelbes Gold“ am 9. März 2024 im Kleinen Haus des Gießener Stadttheaters

Am Samstag, 9. März, stand für die Theaterfreunde des Kulturrings in Gießen der Besuch des Schauspiels „Gelbes Gold“ auf dem Programm. Das Stück der jungen Autorin Fabienne Dür reiht sich ein in die Auswahl der vielen zeitgenössischen Aufführungen des Gießener Stadttheaters. Dieses Mal erwartete uns die Vorstellung im Kleinen Haus an der Ostanlage.

 

Beim „Gelben Gold“ lässt die Bühne des Kleinen Hauses die Zuschauer dicht heran an die Spielfläche. Sie ist dargestellt als Würfel, der immer wieder skurril-raffiniert und mit Schwung von zwei Statistinnen in Form einer Pommestüte in Bewegung gesetzt wird und so abwechselnd die einzelnen Szenen des Stückes zeigt. Das Bühnenbild hat etwas von einem Comic (interessant!), Kulisse und Kostüme sind in gelb-weiß gehalten, passend zu dem Titel des Schauspiels.

 

In Fabienne Dürs 4-Personen-Stück „Gelbes Gold“ geht es nicht, wie man vermuten könnte, um wertvollen Schmuck, sondern im Gegenteil um die Produkte der mehr recht als schlecht laufenden Bude von „Pommes Fritz“ (wie immer überzeugend gespielt von Roman Kurtz). In  kleinbürgerlicher Enge am Rande der Plattenbauten, umgeben von ständigem Fettgeruch und bedroht vom Abriss seines Ladens, ist Fritz verzweifelt auf der Suche nach der perfekten Pommeszubereitung. In diese Tristesse platzt der Besuch von Fritz‘ Tochter Ana (Nina Plagens), die selbst nicht mit sich im Reinen ist und auf der Suche nach Identität in die Heimat zurückkehrt. Fritz‘ Lebensgefährtin Mimi (Carolin Weber) hat zwischen Pommes und Frittenfett längst ihr eigenes Leben aus den Augen verloren, auch Anas alte Freundin Juli (Trang Dong) möchte raus aus dem Mief. Im „Gelben Gold“ prallen Lebensentwürfe aufeinander, Träume und Sehnsüchte – wie im richtigen Leben. Schließlich lädt „Pommes-Fritz“ selbst das Gesundheitsamt zur Kontrolle ein und trägt damit zur Schließung der Bude ein. Am Ende gehen zwei und zwei bleiben!

Die vier Schauspielerinnen und Schauspieler des Stadttheaters präsentierten uns im „Gelben Gold“ glaubhaft und originell die Traurigkeit und Tragik des Stücks, aber auch dessen Schrulligkeit und  Komik. Im Kleinen Haus, „dicht dran“ an den Zuschauern, verkörperten sie mit Spielfreude das Leben im Dunstkreis einer Frittenbude als Abbild des richtigen Lebens – obwohl einige Kürzungen der Geschichte wohl nicht geschadet hätten. Am Ende der Vorstellung wurde das Ensemble von allen mit herzlichem Applaus belohnt.

 

In der laufenden Theatersaison 2023/2024 war der Besuch des „Gelben Goldes“ für den Kulturring der letzte Besuch eines Schauspiels. Wir sind gespannt, was die Schauspielsparte des Stadttheaters Gießen den Zuschauern in der kommenden Saison anbieten wird!

E.Z.

„Die Lustige Witwe“, Operette von Franz Lehar am 25.02.2024

„Die Lustige Witwe“, Operette von Franz Lehar am 25.02.2024

48 Theaterfreunde des Kulturrings Allendorf (Lumda) machten sich am Sonntag, 25.02.2024 mit
der Firma Plus Bus Tours auf den Weg nach Wiesbaden um dort im Staatstheater „Die Lustige
Witwe“, Operette von Franz Lehar, zu sehen.
Und sie wurden nicht enttäuscht. Die bekannteste Operette von Franz Lehar wurde 1905 in Wien
uraufgeführt und wurde zwischen 1905 und 1948 (Todestag des Komponisten) weltweit 300.000
Mal aufgeführt.
Kurz zum Inhalt: Wie kommt ein bankrottes Land wieder zu Geld? Es muss unbedingt vermieden
werden, dass eine reiche Witwe, Staatsbürgerin dieses Landes und in Paris lebend, einen Ausländer
heiratet, und dadurch ihre Millionen verloren gehen. Dieses Problem wird mit einigen Irrungen und
Wirrungen zum Positiven gelöst. Es kommt am Ende zu der von allen gewünschten Hochzeit des
Grafen Danilo und der millionenschweren Witwe Hanna Glawari.
Ob es die uns allen bekannten fetzigen Melodien wie „Das Studium der Weiber ist schwer“ und
„Jetzt geh’n wir ins Maxim“, oder das romantische Duett von Valencienne und Camille, oder das
„Vilja-Lied“ von Hanna oder der grandiose Chor und die Chorsolisten des Staatstheaters waren.
Alles war einfach großartig! Ebenfalls das nicht überladene, meist in schwarz / weiß gehaltene
Bühnenbild.
Durch die Tanzeinlagen der „Grisetten“ im Pariser Maxim fühlte man sich kurzfristig in einer
Revue.
Es war eine rundum gelungene und wunderbare Vorstellung aller Sängerinnen und Sänger und des
Orchesters unter der Leitung von Yoel Gamzon.
Eine kleine Besonderheit war die Besetzung des Kanzlisten Njegus mit Hans Joachim Heist,
bekannt als Gernot Hassknecht aus der „heute-show“.
Wir, vom Vorstand des Kulturrings, haben uns über das große Interesse an der Veranstaltung
gefreut, hat sie doch gezeigt, dass die gute, alte Operette noch immer aktuell ist. Daher war die
Vorstellung im Staatstheater Wiesbaden auch ausverkauft!

Besuch des OVAG-Neujahrsvarietés in Bad Nauheim am 26. Januar 2024

Besuch des OVAG-Neujahrsvarietés in Bad Nauheim am 26. Januar 2024

 

In diesem Jahr feiert das OVAG-Neujahrsvarieté in Bad Nauheim vom 20. Januar – 4. Februar sein 20-jähriges Jubiläum. Die Veranstaltung im wunderschönen Jugendstiltheater des Dolce-Hotels ist seit einigen Jahren eine feste Größe im Veranstaltungskalender des Kulturrings. Kein Wunder also, dass unser Bus von Plus Bus Tours am vergangenen Freitag bis auf den letzten Platz besetzt war. Im Vergleich zu den oftmals kontroversen Veranstaltungen des Stadttheaters gab und gibt es beim Neujahrsvarieté aber keine zwei Meinungen. Wir waren sicher, dass uns spektakuläre Darbietungen erwarten würden!

 

Und wir wurden nicht enttäuscht: 42 Artistinnen und Artisten aus 19 Ländern zeigten in der Vorstellung ihre Kunst und verzauberten uns und das ganze Publikum. Die Sängerin Simone Stiers führte souverän durch das Programm und steuerte selbst auch noch einige emotionale Songs bei. Das Programm begann mit einer Lasershow und bot anschließend Akrobatik der Superlative. Wo soll man mit der Beschreibung beginnen? Alles, was wir sahen, war unglaublich: Perfekte Körperbeherrschung in der Balance-Artistik, mit dem Hula-Hoop-Reifen, am Luftring und im akrobatischen Tanz. Es gab Magierkunst sowie Jonglage, schneller als das Auge sehen kann, atemberaubende BMX-Rad-Artistik, vietnamesische Schwert-auf-Messer-Akrobatik und mehr. Puren Nervenkitzel mit Luftanhalten erzeugten gegen Ende der Vorstellung auch die beiden Akteure der  Deadly Games aus den USA mit ihrer Messerwurf- und Armbrustnummer. Gut nur, dass uns zwischendurch das Clown-Duo Jeko immer wieder mit humoristischen Einlagen lachen und Luft holen ließ. Nach dreieinhalb Stunden endete der Jubiläums-Varieté-Abend mit den Trommeln und Schleuderkugeln der argentinischen Revolution Queens und einer Verabschiedung der Künstler mit Funkenregen und frenetischem Applaus. Wir alle waren begeistert und eines ist nach dieser grandiosen Vorstellung schon sicher: Nächstes Jahr fahren wir wieder ins Neujahrsvarieté!

Bild M. Stein

EZ

 

 

 

Besuch des Dramas Woyzeck von Georg Büchner im Stadttheater Gießen

Besuch des Dramas Woyzeck von Georg Büchner im Stadttheater Gießen

Am  Sonntag, dem 21. Januar, besuchten wir mit 29 Mitgliedern des Kulturrings im Stadttheater
Gießen die Vorstellung von Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck. Gewohnt sicher wie immer
erreichten wir mit dem Busunternehmen Plus Bus Tours aus Londorf das winterliche Gießen. Was würde unserwarten? Woyzeck ist eines der meistgespielten Stücke der deutschen Literatur und wird auch in Gießen,
Büchners Stadt aus Studientagen, gerne gespielt. Aber die aktuelle musikalische Inszenierung mit der Blues- und Jazzmusik von Rock-Legende Tom Waits ist ein Woyzeck der „etwas anderen Art“ und sollte spannendwerden. Das gesamte Ensemble zeigte neben schauspielerischem Können auch viele Gesangseinlagen, musikalisch begleitet von einer fünfköpfigen Band mit Mitgliedern der Formation Captain Overdrive aus Gießen.
Tatsächlich hinterließ die neue Begegnung mit Woyzeck bei unseren Mitgliedern so unterschiedliche Eindrücke wie selten. Sowohl die Schauspieler, die mit Herzblut agierten, als auch die Musiker machten ihre Sache sehr gut, aber die Inszenierung als Ganzes stieß auf ein geteiltes Echo. Von „mir hat es gar nicht gefallen“ bis „ich fand es super!“ war alles dabei. Mag sein, dass für einige die englischen Songtexte, die aufgrund der rechtlichen Vorgaben nicht übertitelt werden durften, bei der Bewertung eine Rolle gespielt haben. Viele jedoch fanden die Inszenierung in ihrer Gesamtheit rundum gelungen. Auf jeden Fall wurde der Woyzeck auf der Heimfahrt im Bus noch eifrig besprochen – und das ist schon mehr, als manch anderes Stück
von sich behaupten kann. Die neuen Inszenierungen des Gießener Theaters bleiben spannend!
EZ

Grandiose Vorstellung: Rigoletto von Giuseppe Verdi am 24.11.2023 im Stadttheater Gießen

Grandiose Vorstellung: Rigoletto von Giuseppe Verdi am 24.11.2023 im Stadttheater Gießen

Der Gießener Hausbarition Grga Peroš , den wir schon in zahlreichen Partien erlebt haben, gab sein Rollendebüt als Rigoletto. Er glänzte denn auch mit einer großartigen Leistung, mit der er die innere Zerrissenheit des Rigoletto jederzeit glaubhaft darstellte. Auch die Koloratursopranistin Annika Gerhards als seine liebend-leidende Tochter Gilda hatte eine beeindruckende Stimme und Ausdruck. Ebenfalls der südkoreanische Tenor Michael Ha als Herzog von Mantua, er erhielt nicht nur nach der berühmten Arie „La
donna è mobile“ (Oh wie so trügerisch sind Weiberherzen) großen Beifall.
Die Konstellation Vater – Tochter hat Giuseppe Verdi wiederholt in seinen Opern aufgegriffen, z.B. auch in „Nabucco“ „Die Macht des Schicksals“ und „Aida“. Väter, die sich ins Glück ihrer Kinder einmischen und dieses damit vollkommen zerstören. So auch in Rigoletto: eine Oper über die Liebe eines Vaters, der seine Tochter vor den Versuchungen der Welt schützen will und sie am Ende dennoch verliert.
In der Gießener Inszenierung ist Gilda sinnbildlich meist mit einer roten Schleppe mit ihrem Vater verbunden.

Vom Regieteam wird dies als häusliche Gewalt interpretiert. Und Gildas Ausruf „Oh quanto amore!“ (Oh wie viel Liebe) ist sicherlich auch kein Hilfeschrei, sondern eher Ausdruck ihrer Dankbarkeit über eben diese Liebe. Man muss da nicht unbedingt etwas hineininterpretieren um zeitgemäß zu erscheinen.
Die heutzutage übliche seltsame Kulisse bzw. Bühnenbild – dieses Mal in hoher Paravent aus Holzgittern fungierte mal als Palast des Herzogs, mal als Behausung Rigolettos und mal als Verbrecher-Spelunke.
Im Finale löst sich Gilda, die für ihre Liebe in den Tod geht von der roten Schleppe und stirbt in den Armen ihres Vaters. Verdis Musik geht ins Herz. Seit Rigoletto 1851 in Venedig zum ersten Mal die Opernbühne betrat, bewegt sein Schicksal das Publikum der Opernhäuser.
Fazit: Wieder einmal zeigt das Stadttheater Gießen, dass es mit den großen Opernhäusern mithalten kann. Das
begeisterte Publikum spendet am Ende allen Beteiligten lang anhaltenden Beifall.

Auf der kleinsten Opernbühne Hessens – Marionettentheater Eckelshausen

Auf der kleinsten Opernbühne Hessens – Marionettentheater Eckelshausen

im Marionettentheater Schartenhof in Biedenkopf-Eckelshausen sahen am 30.10.2023 zahlreiche Mitglieder des Kulturrings die komische Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai.
Die Gründerin der berühmten Eckelshäuser Musiktage Annemarie Gottfried-Frost gründete 1997 auch das Marionettentheater Schartenhof, das ausschließlich der Oper gewidmet ist. Ihre Enkelin, Mareile Zürcher, leitet heute das Kulturzentrum. Inzwischen verfügt das kleine Theater in einem ehemaligen Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert über 120 lebensgroße Marionetten mit farbenprächtigen Kostümen. Passend zum Ambiente des historischen Anwesens ist auch die Musik: zugrunde gelegt werden historische Aufnahmen von großen Opernhäusern.
Die Fäden der lebensgroßen Marionetten ziehen 7 Puppenspieler, die schon seit Jahrzehnten ein festes Ensemble bilden und auf vielen Bühnen im In- und Ausland zu Gast waren. Text und Musik der Oper müssen sie genau im Kopf haben,
um das Timing von Liebes- oder Verkleidungsszenen genau zu treffen. Dazu kommen zahlreiche Szenenwechsel, die mit Hilfe von Drehbühne, aufwendig bemalten Kulissen und Lichteffekten schnell und reibungslos ablaufen müssen.
Am Ende der Vorstellung zeigten die Puppenspieler bei geöffneten Vorhang ihre Fingerfertigkeit und es gab großen Applaus für die jungen Marionettenspieler

Schön wars – unser Ausflug zum Hessenpark in Neu-Anspach am 31.8.2023

Schön wars – unser Ausflug zum Hessenpark in Neu-Anspach am 31.8.2023

Marktplatz
Markplatz Gießen

Der Organisator des Ausflugs Hartmut Winkler informierte nach der Begrüßung kurz über den weiteren Ablauf des
Tages und versprach schönes Wetter. Dies sei immer der Fall, wenn der Vorsitzende Herwig Stein mit von der Partie ist.
Er sollte recht behalten.
Nach der Ankunft im Hessenpark um 12.00 Uhr mussten wir zunächst die schwere Entscheidung treffen: gehen wir
gleich zum Mittagessen in eines der drei Lokale oder bewegen wir uns zunächst mal in Sachen Kultur. Der ca.
dreistündige Aufenthalt konnte individuell gestaltet werden konnte.
Vieles gab es zu sehen: Uns interessierte zunächst die Häuserzeile aus Gießen, die ehemals am Marktplatz und
Kirchenplatz gestanden hat und bei den Luftangriffen am 6. Dez. 1944 zerstört wurden. Bei den Gebäuden handelt es
sich um Kopien, welche recht weit vom Ursprung abweichen. Leider hat man bei der Sanierung 2016 den schönen
Fachwerk-Erker am Kaminkahaus auch noch verschiefert.
Anders die gotische Kapelle aus Lollar aus dem Jahr 1479, die in den 70er Jahren unter Aufsicht des
Denkmalschutzamtes in den Hessenpark transloziert wurde. An Stelle der Kirche steht heute in Lollar der
Keulerbachbrunnen. Und dann gab es aus unserer Gegend noch die Seilerei Nebhuth aus Gießen: Werkzeuge und
Hilfsmittel sind Originalstücke der ehemaligen Gießener Seilerei am Lahnufer.
In einem Haus aus Schadeck befindet sich ein bunter Kramladen bzw. Dorfladen. (Foto)„Hugo Leibbrand
Kolonialwaren“ steht über dem Eingang. Kolonialwaren deshalb, weil früher Waren aus Übersee verkauft wurden. Und
früher konnte man dort sogar anschreiben lassen und den Dorftratsch erfahren. Es gab ja noch nicht einmal
WhatsApp!!!
Ebenso antiquarisch wie die Werkzeuge in einer Stallscheune aus Münchhausen erscheint uns heute auch die
Berufsbezeichnung: Klempner, Spengler oder Flaschner. Heutzutage heißt das Anlagenmechaniker!
Weitere interessante Häuser waren z. B. das Amtshaus der Grafen von Solms aus Hungen. In der gegenüberliegenden
Mühle aus Rörsheim hat die Hessische Uhrmacherschule ihren Sitz. Das Haus aus Ransbach – ein wehrhaftes
Speichergebäudes – gehörte zum Besitz des Klosters Haina.
Außerdem konnten wir beim Aufbau eines Kohlenmeiler zusehen und in einem Gemeindebackhauses aus dem
Westerwald wurde gerade Brot gebacken wie anno dazumal. Für nicht wenige von uns keine unbekannte Tätigkeit.
Mehr als 120 historische Gebäude wurden seit 1974 im Hessenpark wieder aufgebaut – einen kleinen Teil konnten wir
erkunden. Über 100 weitere „schlafende Häuser“ lagern im Museumsgelände zu Stapeln aufgesetzt und warten auf den
Wiederaufbau.
Um 15.00 Uhr fuhren wir weiter ins Rathaus Café nach Usingen in der Wilhelmjstraße. Wilhelmjstraße mit „jot“?
Tatsächlich. Die Straße wurde benannt nach dem „Geigerkönig“ August Wilhelmj. Er wurde hier in Usingen am
21.09.1845 geboren. Zu seinen Bewunderern zählte auch Richard Wagner, dieser berief ihn für seinen „Ring des
Nibelungen“ als Konzertmeister und Erster Geiger 1875 ans Bayreuther Festspielhaus. Auch nicht uninteressant für uns
„Kulturinger“!
Gegen 18.00 Uhr trafen wir wieder in der Heimat ein und alle waren sich einig: Schiee woarsch!

Kohlemeiler
Wagnerwerkstatt
Dämpfkolonne
Dorfladen
Besuch der Oper „La Clemenza di Tito“ Oper von W. A. Mozart am 22.6.2023

Besuch der Oper „La Clemenza di Tito“ Oper von W. A. Mozart am 22.6.2023

Als 5. und letzte Aufführung der Theatersaison 2022/2023 sahen wir im Stadttheater Gießen „La Clemenza di Tito“.

Vor Beginn hatten wir Gelegenheit, im oberen Foyer an einer interessanten Werkeinführung mit der Operndirektorin Ann-Christine Mecke teilzunehmen. Die Oper handelt vom römischen Kaiser Titus, dargestellt als tugendreicher und sanftmütiger Herrscher der allen Missetätern ihre Schuld vergibt.

Die Regisseurin der Oper Helena Röhr hatte sich für die Inszenierung von der legendären Fernsehserie „Dallas“ inspirieren lassen. Denn wie in „Dallas“ dreht sich die Handlung der Oper auch um Machtgier, Liebe, Rache und Angst.

Der erste Akt war etwas langatmig mit sehr vielen Rezitativen. Bei Mozart nicht unüblich, aber bei seinem  „Tito“ ungewöhnlich viele. (Sprechgesang mit  sparsamer musikalischer Begleitung). Der 2. Akt lief etwas flüssiger, die Handlung nahm Fahrt auf. In der großen Arie des Sesto „Parto, parto,“ konnten geübte Ohren eine Bassettklarinette hören, die extra aus Paris für dieses Werk nach Gießen geholt wurde. Somit war die Arie so zu hören, wie Mozart sie komponierte.

Zum Bühnenbild: Sofa, Kühlschrank, Fernseher und Minibar. Der historische Imperator Titus Vespasianus hätte sich gewundert. Aber auch wenn diese Inszenierung (fast) in der Gegenwart spielt – es war alles nachvollziehbar dargestellt.

Am Ende gab es lebhaften Applaus für die Aufführung, die einige Zuschauer mehr verdient hätte. Unser Fazit: Es war schön, es war sehr schön, es war wunderschön. Es hat sich jetzt wiederholt gezeigt, dass die Inszenierungen im Gießener Theater trotz anfänglicher Bedenken doch weitgehendst unser „Wohlwollen“ finden.

Zu loben ist auch unser Busfahrer von Plus-Bus-Tours Heiko Lich. Er hat die unübersichtliche Umleitungen in Gießen  in weitem Bogen umfahren, und uns pünktlich vor dem  Theater abgeliefert.

Jetzt wartet unser Vorstand auf die Einladung der Intendanz zur  neuen Spielzeitpräsentation für die Gruppenleiter.

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Als nächstes steht unser Tagesausflug zum Hessenpark am 31. 8. 2023 auf dem Programm

Dort können wir in vielen Bereichen sehen, wie das Leben in längst vergangen Zeiten gewesen ist.

Anmeldungen bitte an:

Hartmut Winkler, Allendorf/Lda. Tel. 06407/7276
Christiane Hümmer, Rabenau Tel. 06407/1399
Evi Zakel, Staufenberg Tel. 06406/9236555

 

Freilichtbühne Hallenberg 11.06.2023 – Die Passion

Freilichtbühne Hallenberg 11.06.2023 – Die Passion

50 Mitglieder des Kulturringes besuchten am 11. Juni 2023 auf der Freilichtbühne in Hallenberg im
Rothaargebirge die Aufführung der „PASSION“. Der Zuschauerraum bietet Sitzplätze für mehr als
1.400 Besucher und ist durch eine freitragende Überdachungsanlage fast vollständig geschützt.
In der Vorstellung spielen ca.150 Laiendarsteller vom Kleinkind bis zum Greis die Geschichte vom
Leben und Sterben Jesu Christi nach. Alle Mitspieler engagieren sich auf der Freilichtbühne
ehrenamtlich.
Wie sahen eine ergreifende und berührende Darstellung der Leidens Christi, präsentiert mit
zeitgemäßen und reduzierten Texten. Die Vorstellung ging unter die Haut.
Nach dieser beeindruckenden Vorstellung fuhren wir zum gemeinsamen Abendessen ins nahe
gelegene Gasthaus „Sauerländer Hof“, und ließen hier den Tag gemütlich ausklingen.
Es war ein langer schöner Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Im nächsten Jahr steht in Hallenberg als Erwachsenenstück „In 80 Tagen um die Welt“ nach dem
Roman von Jules Verne und als Kinderstück „Aladin“ auf dem Programm.

Am 04.05.2023 sahen wir im Stadttheater Gießen das Schauspiel MÄDCHENSCHULE von Nona Fernandez

Am 04.05.2023 sahen wir im Stadttheater Gießen das Schauspiel MÄDCHENSCHULE von Nona Fernandez

Die Figuren in dem Stück sind realen Ereignissen nachempfunden, die sich in den 80er Jahren in Santiago de Chile unter der Diktatur von Pinochet zutrugen. Kern der Geschichte ist der Kampf der idealistischen jungen Menschen für eine bessere Welt.

Vom Schulhof zu den Sternen

Das fünfköpfige Ensemble spielt auf einer schrägen Asphaltfläche als Symbol des Schulhofs, der sich am Ende  in Einzelteile auflöste und am Bühnenhimmel als Sternbild neu formierte. Und tatsächlich schienen ferne Sterne durch den Raum zu schweben  – Video-Projektionen auf einem Gaze-Vorhang machten’s möglich. Die kleine Widerstandsgruppe schien nun die Wirklichkeit zu verlassen um mit dem Griff nach den Sternen in einem besseren Hier und Heute anzukommen. Ob´s gelingt?

 

Am Bühnenrand agierte als Instrumentalist Dominik Trippelt mit Künstlername „Margarethe Zucker.“ Er sorgt mit Synthesizer und E-Bass in den verschiedensten Tonlagen für die passende elektronisches Klanguntermalung.

 

Und: In der Reihe vor unseren angestammten Theaterplätzen saßen Pascal Thomas, seit 2011 Ensemblemitglied des Gießener Theaters, sowie eine weitere junge Schauspielerin. Beide spendeten am Ende der Aufführung frenetisch Beifall und animierten die Zuschauer zu weiteren Beifallskundgebungen. Die kleine Gruppe auf der Bühne agierte aber auch mit so viel Spielfreude, Wortwitz und Situationskomik, dass es ein Vergnügen war, ihnen zuzusehen.

Fazit: zeitgenössisches Theater setzt sich mit der Realität der Gegenwart auseinander und stellt häufig eine Herausforderung für das Publikum dar. Stimmt: keine leichte Kost, die man uns servierte – machte uns nachdenklich. Aber wenn das so gut umgesetzt wird wie in Gießen sagen wir: Gerne wieder!

GS