Besuch des Musicals „Wie im Himmel“ im Neuen Kellertheater Wetzlar am 28. September

Besuch des Musicals „Wie im Himmel“ im Neuen Kellertheater Wetzlar am 28. September

Vor etwa drei Wochen war im Neuen Kellertheater Wetzlar die Premiere des Musicals „Wie im Himmel“ und auch für den Kulturring war die Fahrt dorthin eine Premiere. Das kleine Theater feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und was tatsächlich in einem Keller begann, ist heute ein professionell aufgestelltes Theaterhaus, das nach mehreren Umzügen seinen Platz in der Stadthalle Wetzlar gefunden hat. Es hat 120 Plätze und bringt im Jahr rund 60 Aufführungen mit bis zu 7200 Besuchern auf die Bühne – eine beeindruckende Zahl für ein reines Amateurtheater.

Derzeit machen rund 40 – 80 Mitglieder das Kellertheater zu einer professionellen Amateurbühne und wir haben das Glück, bei unserem Musicalbesuch ein tolles und bestens aufgelegtes Ensemble zu erleben. Die Regie in Wetzlar führt Christoph Drewitz, der sich deutschlandweit einen Namen als Musical-Regisseur gemacht hat und für das Kellertheater immer wieder in die Heimat zurückkehrt.

Kurz zum Stück: „Wie im Himmel“ basiert auf dem gleichnamigen Film und erzählt die bewegende Geschichte eines weltberühmten Dirigenten, der nach einem Herzinfarkt in sein schwedisches Heimatdorf Ljusåker zurückkehrt. Dort übernimmt er den Kirchenchor und entfacht eine musikalische Leidenschaft, die das ganze Dorf positiv verändert und die Menschen dazu bringt, sich durch die Musik neu zu entdecken.

Viele von uns kannten bereits den schwedischen Film „Wie im Himmel“ aus dem Jahr 2004. Es ist ein sehr berührender Film, der zu Herzen geht, und dieses Gefühl weiß auch die Aufführung in Wetzlar zu vermitteln. Mit viel Spielfreude zeigen die Darsteller und Sänger auf der Bühne, was Musik alles bewegen kann. Ob es nun um die Befreiung der Dorfbewohner aus ihren festgefahrenen Strukturen geht oder um die Selbstfindung des Dirigenten Daniel: Sowohl darstellerisch als auch gesanglich werden die Persönlichkeiten der Dorfbewohner mit all ihren Schrullen und Eigenheiten nuanciert aufgezeigt, ebenso gefühlvoll die Konflikte und die Wandlung der Figur Daniel durch den Hauptakteur. Das Bühnenbild ist einfach gehalten, aber nicht spartanisch, und wird von den Darstellern selbst passend zu den einzelnen Szenen bewegt; der Zuschauer weiß sofort, wo er sich befindet. Es gibt viele lustige Szenen, die sehr unterhaltsam sind, emotional aber berühren am meisten die gefühlvollen Gesangsparts, sei es solistisch oder im Duett. Überhaupt agiert das Ensemble, unterstützt von einem tollen Orchester, stimmlich auf hohem Niveau und das Publikum geizt nicht mit Zwischenapplaus. Wer die Geschichte kennt, weiß natürlich, dass es kein Happy End im üblichen Sinne von „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ gibt. Aber wie der Film vermittelt das Musical in Wetzlar ein wunderbares Bild davon, wie Musik und Gemeinschaft Menschen zusammenbringen und ihnen Halt geben kann. Standing Ovations sind am Sonntagabend der Lohn des Publikums für Darsteller und Musiker.

Wir sind uns ebenfalls einig: Es war eine tolle Musicalaufführung mit vielen Emotionen. Und wir werden das Kellertheater auch für das  kommende Jahr im Blick behalten!

E.Z.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.