Anatevka

Anatevka

50 Mitglieder des Kulturringes besuchten am 24. August in Hallenberg im Rothaargebirge eine wunderbare Vorstellung des Musicals Anatevka (engl. Originaltitel Fiddler on the Roof „Der Fiedler auf dem Dach“).

Die Geschichte spielt im Russischen Kaiserreich im ukrainischen Schtetl Anatevka in der vorrevolutionären Zeit um 1905. Im Dorf lebt eine jüdische Gemeinschaft, die großen Wert auf Tradition legt. Der Milchmann Tevje lebt mit seiner Frau Golde und seinen Töchtern in Armut. Trotz drohender Pogrome im zaristischen Russland bewahrt Tevje seinen Lebensmut und seinen Humor.

Tevjes traditionsbewusste Lebensweise wird in Frage gestellt, als die drei ältesten seiner Töchter ins heiratsfähige Alter kommen. Eigentlich sollte Jente, die Heiratsvermittlerin, ihnen einen passenden Ehemann vermitteln. Tevje verspricht seine älteste Tochter Zeitel sogar schon dem wohlhabenden Fleischer Lazar Wolf, als diese ihm eröffnet, dass sie sich mit ihrem Jugendfreund, dem armen Schneider Mottel, verlobt hat. Hodel, die zweitälteste Tochter, verliebt sich in den Studenten Perchik aus Kiew, den Tevje als Hauslehrer für seine Töchter aufnimmt. Perchik hat revolutionäre Ideen und wird deswegen verhaftet. Die drittälteste Tochter Chava schließlich möchte einen nicht-jüdischen jungen Russen heiraten.

Tevje hadert mit den Heiratswünschen seiner Töchter, wägt in hintergründigen Monologen das Für und Wider ab. Er erlebt das Infragestellen seiner Tradition, willigt aber in die Heirat Zeitels mit Mottel ein und lässt, obwohl es ihm schwerfällt, Hodel ziehen. Chava hingegen verstößt er und verzeiht ihr erst ganz am Schluss.
Wurde schon die Hochzeit von Zeitel und Mottel durch eine Machtdemonstration der russischen Soldaten gestört, so verstärkt sich der politische Druck des Zaren und die Juden müssen am Schluss das Dorf Anatevka verlassen.

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Wir alle waren am Ende der Vorstellung des Lobes voll über die grandiose Aufführung, die
phantasievollen Kostüme und Kulissen. Dazu kommt ein engagiertes Ensemble aus Laiendarstellern,  denen man die Spielfreude ansieht.

Seit 1946 werden in Hallenberg Theaterstücke unter freiem Himmel inszeniert und auch Gastspiele auf die Bühne gebracht. Der Zuschauerraum bietet mehr als 1.400 Besuchern Sitzplätze, die durch eine freitragende Überdachungsanlage fast vollständig geschützt sind.

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Nach der Vorstellung fuhren wir zum gemeinsamen Abendessen ins nahe gelegene Gasthaus „Zum wilden Zimmermann“, und ließen hier den Tag gemütlich ausklingen.

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