„Dolce“ in Bad Nauheim

„Dolce“ in Bad Nauheim

Foto: Gisela Schmiedel

Besuch des Kulturrings des Neujahrsvarietes im „DOLCE“ in Bad Nauheim am Dienstag, den 24.01.2017. Im Bad Nauheimer Kurpark befindet sich das Luxushotel „Dolce“. Schauplatz des Neujahrs-Varietés ist das historische Jugendstil-Theater mit 730 Sitzplätzen und 250 qm Bühne. Nachdem es im Jahr 1980 bis auf die Grundmauern abgebrannt war, wurde es im Jugendstilcharakter wieder aufgebaut. Seither gilt es als eines der schönsten hessischen Theater.

Da sich für diese Fahrt über 80 Mitglieder angemeldet hatten, mussten wir zum ersten Mal mit zwei Bussen der Firma Plus-Bus Tours zur Abendvorstellung anreisen. Der Run auf die Karten zeichnete sich schon bald nach der ersten Veröffentlichung des Theaterprogramms 2016/2017 im vorigen August ab: innerhalb von 4 Wochen waren die 45 bestellten Karten für das Variete ausverkauft, sodass noch einmal nachbestellt werden musste.

Dieses internationale Neujahrs-Varieté des Energieversorgers OVAG hat im „Dolce“ bereits Tradition: Zum 15. Mal hebt sich im Januar 2017 um 20.00 Uhr der Vorhang für einen einzigartige Mix aus atemberaubender Akrobatik und fantastischen Shows. 45 Artisten aus 12 Nationen bringen die Theater-Besucher zum Staunen, Bangen und Lachen. Nur die besten Künstler werden verpflichtet und die Show ist jeweils lange vorher ausgebucht.

Was uns dort geboten wurde, war ein Highlight der Extraklasse. Solch sensationelle Aufführungen kennt man meist nur aus dem Fernsehen. Uns stockte so manches Mal der Atem bei den tollkühnen Sprüngen und Saltos.

Viele der Künstler sind bereits beim berühmten Zirkusfestival in Monaco aufgetreten sowie  im größten Zirkus der Welt Barnum and Bailey. Die drei Stunden Weltklasse-Varieté vergingen wie im Flug, so kurzweilig erschien es uns.  Durch das Programm führten die CHICKS ON SWING, drei junge Damen, die uns auch mit Gesangs- und Tanzeinlagen unterhielten.

Zu Beginn der Vorstellung zeigten 8 junge Männer, das ungarische FACE-TEAM, eine artistische Basketball-Leistung, die olympiareif ist. In einem Affenzahn katapultieren sie sich mittels eines Trampolins in die Luft und versenkten den Ball im Korb. Seit ihrem Sieg in der englischen Fernseh-Show „Britain´s Got Talent“ –  dem Pendant zum „Supertalent“ von RTL –  gehören sie zur Weltspitze.

Der Comedy-Jongleur  STEVE ELEKY aus Ungarn gab im ersten Teil im Schottenrock eine Jongleur-Nummer mit skurrilen Witzen zum Besten gibt. Später betrat er als Zauberer die Bühne, der – sich halb totlachend – den Zuschauern seine Zaubertricks verträt. Auch wir mussten uns so manche Lachträne aus den Augen wischen. Steve Eleky vertritt an 4 Tagen im Januar den  weltberühmten Clown, Magier und Comedian Housch-ma-Housch aus der Ukraine.

Eine der wenigen deutschen Künstler war der Einradartist TONY FARELLO aus Berlin. Er zeigte eine rasante Einradshow. Seine ebenfalls Einrad fahrende  Partnerin Frau Schmidt aus Radebeul  war anscheinend erkrankt, so agierte als „ Beischläfer“ die Putzfrau aus der Uckermark.

Die BIANCA FARLA´s SHOWGIRLS OF MAGIC  zeigten erstaunliche Tricks – vor unseren Augen verschwanden die Frauen ins Nichts. Dem Frauen-Quartett aus den Niederlanden wurden von dem  Magier David Copperfield Aufführungsrechte für einige seiner Illusionsnummern eingeräumt.

Danach folgte der Ausnahmeartist  ENCHO KERYAZOV. Der Bulgare machte u.a. einen Handstand auf 2 dünnen Metallstangen, die auf einer Reihe von wackligen Backsteinen auf seinem Showtisch standen,  bevor er mit einem Salto wieder auf die Bühne sprang.

Hoch hinaus ging es mit den 10 rumänischen Artisten der TROUPE FANTASY. Sie zeigten spektakuläre Sprünge vom Schleuderbrett aus. Wir hielten den Atem an, als sie fast bis an die Decke katapultiert wurden. Nach  Schrauben und Überschlägen landen sie dann wieder auf den Schultern der Fänger.

Die zierliche Italienerin SHIRKLEY LARIBLE zeigte eine Übung, die viel Kraft kostete. An zwei langen Bändern schwebte sie elegant in die Höhe und zeigte verschiedene Figuren. Sie dreht sich ein, lässt sich fallen und hangelt sich wieder hoch.  Die Luftakrobatin hat Engagements im Zirkus Roncalli und im Zirkus Knie.

Nach der Pause ging es weiter mit der waghalsigen Show des DUO`s VANEGAS aus Kolumbien.  Scheinbar mühelos sprangen und liefen  die Artisten auf einem sich drehenden „Todesrad“ in  12 Metern Höhe. Die hohen Absprünge und scheinbaren Beinahestürze sorgten bei den Zuschauern für Nervenkitzel.

Den nächsten Auftritt hatten die GIANG BROTHERS aus Vietnam. Atemlose Stille herrschte, als die beiden Brüder Kopf-auf-Kopf vorwärts und rückwärts einige Treppenstufen zum Showtisch emporstiegen. Sie haben es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft, als sie vor einer spanischen Kathedrale Kopf auf Kopf 99 Stufen innerhalb von 52 Sekunden hinaufgestiegen sind.

Das TRIO BELLISSIMO  – Schlangenmenschen. Drei anmutige junge Frauen aus Kiew formten mit ihren Körper immer wieder neue menschliche Skulpturen, so dass man allein vom Zuschauen schon Schmerzen bekam. Mit Eleganz und Grazie bewegen sich die drei so anmutig und verbiegen dabei ihre Körper, als ob sie Knochen aus Gummi hätten.

Großes Erstaunen löste auch das DUO URUNOV aus Russland aus. Wie von Zauberhand wechselte die Dame in sekundenschnelle ihre Kleider. Von einer Sekunde auf die nächste steht sie im neuen Dress da, und sorgte so im Publikum für ungläubige Blicke. Wir waren verblüfft – wie kann das sein?! Ihre Tochter LAURA URUNOVAbeeindruckte mit einer Hundedressur: Pudel unterschiedlicher Größe brachten mit ihren Tricks die Zuschauer zum Schmunzeln.

Aus Ecuador kamen die 4 CEDENOS. Sie  zeigten eine der schwierigsten artistischen Disziplinen überhaupt, indem sie sich gegenseitig durch die Luft wirbeln. Dem Publikum stockt kurz der Atem, als einer der Cedeños-Brüder stürzt – doch alles gut, es ist nichts passiert,  wobei das auch durchaus gewollt sein kann. Als ob es nicht Nervenkitzel genug gäbe!

Der chinesische Artist KAI CAO  jonglierte mit unglaublicher Geschwindigkeit mit seinen Bällen. Während er dazu auch noch treppauf  und treppab steppte, jonglierte er mit den Bällen auf dem Boden, dabei nahm die Anzahl der Bälle ständig zu, genauso wie die Geschwindigkeit.

Am Ende gab es lang anhaltenden Beifall und stehende Ovationen, als sich die Künstler alle noch einmal vor dem begeisterten Publikum verneigten.

Übrigens:
Das Hotel „Dolce” wird zu “Conparc Hotel & Conference Centre Bad Nauheim” umbenannt. Aufgrund komplizierter Eigentümerverhältnisse und Rechtsbeziehungen darf der Name „Dolce“ ab 2017 nicht mehr verwendet werden. Die Wyndham-Worldwide-Hotel Group aus den USA, zu der das „Dolce“ gehört, hatte diesen Markennamen erworben und nun weiterverkauft. Es ist also nicht das Hotel verkauft worden sondern nur der Markenname „Dolce“. Ob dieser Name bald durch »Wyndham« ersetzt wird, ist noch nicht entschieden. Die Wyndham-Worldwide-Hotelgruppezählt mit  ihren rund 6500 Hotels weltweit zu den größten Hotelkonzernen der Welt, darunter auch die Ramada-Hotels.

Fotos: Gisela Schmiedel

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