Eugen Onegin

Eugen Onegin

Am Sonntag,  den  18. Okt. 2015  besuchten wir die erste Vorstellung der Theatersaison 2015/2016. Eugen Onegin, Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski nach dem gleichnamigen Roman von Alexander Puschkin.

Nach der Premiere hatte sich die örtliche Presse ja nicht gerade überschlagen vor Begeisterung wegen der modernen Inszenierung von  „Eugen Onegin“. Und so sahen wir teils skeptisch, teils gespannt dieser Aufführung im Giessener Stadttheater  entgegen. Eine einfache Liebesgeschichte wird dank Tschaikowskys gefühlvoller Musik zum großen Drama:

Im Mittelpunkt des Poems steht Eugen Onegin, ein junger Dandy aus Petersburg, der durch Erbschaft zum Gutsbesitzer wird und von der Hauptstadt aufs Land zieht. Hier führt ihn Lenski, ein gefühlvoller Gutsbesitzer, in das Haus der Larins ein, in dem zwei Töchter, Olga und Tatjana, leben. Olga ist die Braut von Lenski, Tatjana verliebt sich in Eugen, gesteht ihm in einem Brief ihre Liebe. Da sich Eugen, wie er bekennt, wenig für die Ehe und das Familienleben eignet, weist er blasiert Tatjanas Liebe zurück. An Tatjanas Namenstag tanzt Eugen nur mit Olga, so dass ihn Lenski zum Duell fordert, in dessen Verlauf Eugen seinen Freund Lenski tötet. Darauf verlässt er das Gut. Nach Jahren trifft Eugen, inzwischen älter und reifer geworden, in Petersburg Tatjana, die inzwischen Frau eines Generals geworden ist. Er begehrt sie, sie weist ihn zurück; denn, obwohl sie noch Eugen liebt, will sie ihrem Mann die Treue halten.

Gewöhnungsbedürftig war tatsächlich das Regiekonzept – es laufen gleichzeitig zwei Handlungen ab: zum einen die Oper selbst und zum anderen dreht Onegin im Rückblick seinen eigenen Lebensfilm und wuselt daher als Regisseur mit seinem Team ständig auf der Bühne umher.

Tatjana Miyus, Sopranistin aus der Ukraine in der Rolle der schüchternen Tatjana hat uns am besten gefallen. Sie bekam am Ende auch den meisten Applaus. Und auch die deutsche Altistin Ortrun Wenkel in der Rolle der Amme Filipjewna lieferte im Alter von 73 Jahren noch eine beachtliche Leistung. Sie wurde bereits 1976 von Wolfgang Wagner nach Bayreuth  geholt und bekam für ihre Darstellung der „Erda“ in der „Götterdämmerung“ den Grammy.

Auch alle anderen gaben Akteure gaben ihr bestes – immerhin wurde auf russisch gesungen, was sicher eine große Herausforderung war. Glücklicherweise wurde die Vorstellung für die Zuschauer in deutscher Sprache übertitelt!

Fazit: Trotz einiger wunderlicher Regieeinfälle war es im großen und ganzen eine stimmige Inszenierung. Es hätte schlimmer kommen können!

Pjotr Iljitsch Tschaikowski schrieb übrigens mit „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“   die beiden berühmtesten Ballette der Musikgeschichte.

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