Die verkaufte Braut
Ein voll besetzter Bus brachte 45 Mitglieder des Kulturrings Allendorf (Lumda) am 15.11.2013 nach Wiesbaden zur Aufführung der meistgespielten tschechischen Oper „Die verkaufte Braut“ von Friedrich Smetana. Schon bei der schwungvollen Ouvertüre konnten wir ahnen, dass uns eine spritzige temperamentvolle Aufführung erwartete. Endlich wieder mal ein gelungene Vorstellung, die ohne unverständliche und absurde Regie-Einfälle auskam. Da zeigte es sich wieder mal, wie toll Theater sein kann.
Der 38 jährige holländische Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema ist bekannt für seine werkgerechte Arbeit und witzigen Einfälle. Dijkema, der mittlerweile in ganz Europa inszeniert, hat schon viele Preise für seine kreative Bühnentechnik gewonnen.
Es geht mit Bühnenmusik, Gauklern, Jongleuren und Akrobaten mindestens so bunt zu wie bei Asterix. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, seit der Chor in der ersten Szene aus einem riesigen Heuhaufen herauswächst. Immer wieder gelingen Überraschungen – wie die rasante Polka, in der die Großmutter den Großvater durch die Luft wirbeln lässt, oder die Szene mit Marie und Wenzel auf einem Töpferstuhl, der sonderbare Gebilde hervorbringt.
Das Orchester des Staatstheaters spielte unter der Leitung von Wolfgang Ott temperamentvoll und teilweise recht lautstark, so dass der eine oder andere Solist etwas Mühle hatte, sich stimmlich durchzusetzen.
Alles in allem eine bildstarke Inszenierung, an die wir noch gerne zurückdenken.
Nun darf man gespannt sein auf das Jahr 2014, denn der erfolgreiche und langjährige Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, Manfred Beilharz, wird seinen Vertrag nicht mehr verlängern. Nachfolger wird Uwe Eric Laufenberg werden. Laufenberg war Intendant der Kölner Oper, schied dort aber nach einem heftigen Streit mit den Kommunalpolitikern wegen Finanzierungsproblemen aus.
Die folgenden Fotos stammen von Martin Kaufhold.