Frau Müller muss weg

Frau Müller muss weg

Schauspiel von Lutz Hübner

Wieder eine gelungen Vorstellung im Stadttheater Gießen: die Komödie über einen Elternabend am Samstag, den 14. März 2015.

Im zweiten Halbjahr der 4b soll über die schulische Zukunft der Kinder entschieden werden. Da nun das Zeugnis naht, welches über die Art der weiterführenden Schule entscheidet, sind viele Eltern besorgt, weil sich die Noten ihrer Sprösslinge verschlechtert haben. Klar ist den Müttern und Vätern, dass nur die Lehrkraft Schuld haben muss. Warum sonst sollte das Gymnasium ausgerechnet für das eigene Kind nicht möglich sein?

Sie entschließen sich auf dem Elternabend dafür zu sorgen, dass die Klassenlehrerin – Frau Müller – die Klasse abgibt, da sie an ihren pädagogischen Fähigkeiten zweifeln.  Doch Frau Müller wehrt sich und die Eltern rasten aus.

In dieser hysterisch aufgeladenen Situation verschaffen sich die Eltern heimlich Klarheit über die Noten ihrer Kinder: in einer kurzen Abwesenheit von Frau Müller durchstöbern sie das Notenbuch. Und siehe da, die Noten sind gut, das Gymnasium wird erreicht werden. Frau Müller wird rehabilitiert, die Eltern versöhnen sich. Aber es gibt noch eine überraschende Schlusspointe: Das durchstöberte Notenbuch war leider das vom vergangenen Jahr. Lange Gesichter. Ende.

In Gießen inszenierte die Intendantin Cathérine Miville das Stück, gleichzeitig lief im Kinocenter der gleiche Film  unter der Regie von Sönke Wortmann. Glaubt man dem Giessener Anzeiger, schießt das Theater bei diesem Wettstreit in Gießen den Vogel ab.

Es ist aber auch immer wieder eine Freude, das spielfreudige Ensemble des Giessener Theaters zu erleben. Allen voran Carolin Weber, die als Grundschullehrerin Sabine Müller wieder eine beachtliche Leistung zeigte.

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